So kommt die Brille zum Schaf - Kärntner Brillenschafe

Das Kärntner Brillenschaf entstand im 19. Jahrhundert in Kärnten und hat seinen Namen der Herkunft entsprechend.
Es ist eine Kreuzung der damaligen Landschafe mit italienischen Bergamaskern (Seidenschafe) und zählt aufgrund seiner Robustheit zu einer besonders beliebten Schafsrasse. Die Tiere sind an das raue Klima der Alpen gewöhnt, haben das doppelte Gewicht von normalen Landschafen und zeichnen sich durch besonders seidige Wolle aus. Das einzigartige Kennzeichen sind die schwarzen und braunen Flecken an den Augen und Ohren der Tiere.

Geschichtliches:

Während des ersten Weltkrieges war das Kärntner Schaf besonders beliebt, da die Nachfrage nach Fleisch und Wolle sehr hoch war. Damals hatte noch jedes Dorf einen eigenen Namen für die Schafe, der erst später vereinheitlicht wurde. Der zweite Weltkrieg stellte die Rasse allerdings auf eine schwere Probe, da die Deutschen die reinweißen Bergamasker bevorzugten und die Brillenschafe beinahe ausstarben. 1962 gab es nur noch 147 Stück der Tiere, was aber auch daran lag, dass die Rinderzucht immer stärker präferiert wurde, um den schnellen Fleischbedarf zu decken. Vor ca. 30 Jahren begann man schließlich mit der aufwendigen Erhaltungszucht der Kärntner Schafe und konnte 17 Weibchen und 6 Männchen dafür ausfindig machen.

Heutige Situation

Heute ist der Bestand der Kärntner Brillenschafe beachtlich gestiegen und österreichweit gibt es über 200 Züchter und ca. 5.000 Tiere. Ein besonderer Sponsor der Kärntner Brillenschafe wurde der deutsche Optiker Günther Fielmann, der selbst auf seinen Höfen biologische Landwirtschaft betreibt und für finanzielle Unterstützung sorgt. Brille(nschaf) – Fielmann sozusagen ;). Neben dem Aspekt der Niedlichkeit sprechen auch sozioökonomische, kulturelle und ökologische Aspekte für den Erhalt der Kärntner Brillenschafe. Die Gene der Schafe sind einzigartig und das Fleisch gilt als stark gesundheitsfördernd.

Schon gewusst? In Maria Plain könnt ihr zahlreiche Kärntner Brillenschafe aus der eigenen Zucht auf den weiten Wiesen des Plainberges bewundern. Die süßen Tiere sind auf jeden Fall einen Besuch wert.

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