Salzburger Stierwascher - Alte Legenede

Was hat es mit der Legende der Salzburger „Stierwascher“ auf sich? Viele hören von dieser Legende in der Schule, allerdings gerät sie immer mehr in Vergessenheit. Im nachfolgenden Artikel wird von einer klugen List der Salzburger erzählt, aber auch von dem wahren Hintergrund dieser Geschichte.

 

Die Legende

 

Im Jahre 1525 wurde Salzburg zur Zeit der Bauernaufstände in der Festung Hohen Salzburg von Aufständischen belagert. Salzburg war damals bereits von starken Stadtmauern umgeben, die die Belagerer nicht bezwingen konnten. Daher verfolgten sie das Ziel die Stadt auszuhungern, bis die Einwohner selbst zur Übergabe bereit waren. So wurde die Stadt von den Bauern abgeriegelt und es konnten keine Lebensmittel mehr in die Stadt gebracht werden.

Als die Salzburger die Absicht ihrer Feinde erkannten, versuchten sie einen Plan zu schmieden, um dieser Katastrophe zu entgehen. Der Stadtkommandant befahl strenges Fasten, um die Hungersnot vorzubeugen. Als allerdings nur noch ein letzter, braun gefleckter und gut genährter Stier übrig blieb, entwickelte der Kommandant eine List, um die Feinde zu täuschen. Am frühen Morgen des nächsten Tages ließ er den Stier auf die Festungsmauer treiben, um ihn den Feinden zu präsentieren. Am nächsten Tag strichen sie den scheckigen Stier weiß an und zeigten ihn erneut den Feinden. Schließlich lief am dritten Morgen ein pechschwarzer Stier über die Festungsmauer.  

Die aufständischen Bauern hatten den Eindruck, dass die Salzburger nach wie vor große Lebensmittelvorräte hatten und die Belagerung somit sinnlos war. In der Nacht zogen die Kriegsknechte heimlich von Dannen.

In Salzburg wurde gefeiert, da die Bedrohung vorbei war. Die Bürger führten den Stier hinab an die Salzach und wuschen ihn so lange, bis er wieder braun gefleckt war. Seit damals nennt man die Salzburger auch „Stierwascher“.  

 

Die wahre Geschichte

 
Was steckt tatsächlich hinter diesem Begriff? Damals vor vielen hundert Jahren wurde in Salzburg am Ufer der Salzach ein Viehmarkt betrieben. Die Tiere wurden direkt an der Salzach gewaschen, geschlachtet und in Einzelteilen am Markt verkauft. An dieser Stelle finden auch heute immer wieder Märkte statt, allerdings in etwas modernerer Aufmachung. Historiker meinen, dass von dieser Tradition damals der Begriff "Stierwascher" in Salzburg kommt. 

 

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